Tschechien

25.04. - 03.05.2012, 157 km

 

 

Sonja:

Gleich am ersten Tag in Tschechien haben wir einen neuen Rekord aufgestellt: 113 km (!), da wir unbedingt so schnell wie möglich bei unserer Freundin Iva in Rousinov nahe Brno (Brünn) ankommen wollten und es einfach richtig flüssig lief, trotz den äußerst holprigen Landstraßen hier. Olli war so gut gelaunt, dass er alle, die des Weges kamen, mit einem lauten "Ahoj" gegrüßt hat. Bei der häufig gestellten Frage nach dem Weg, waren alle immer sehr hilfsbereit, trotz Verständigungsproblemen. War kein Radler oder Passant greifbar zum Fragen, hat Olli einfach Autos aufgehalten. Die haben sich bestimmt gedacht: „Die Deutschen sind schon verrückt.“ Abends endlich angekommen, wurden wir natürlich, wie es in der Tschechei üblich ist, an der Haustür mit einem Gläschen Sliwowitz empfangen, auf den wir uns schon den ganzen Tag gefreut hatten.

Die folgenden Tage sind wir nicht etwa faul in der Sonne gelegen, sondern haben diese dafür genutzt, Wäsche zu waschen, die Räder zu säubern und alles wieder auf Vordermann zu bringen. Weil wir außerdem gern Neues probieren und bei fast allem Schmarrn mitmachen, sind wir mit Iva und ihrer Mama zu einer Doppelstunde Aerobic gegangen, was sehr lustig, aber anstrengend war. Aber das soll wohl im Sinne des Erfinders so sein ;)

Olli:

Am Samstag ging es zu Petr (Iva´s Freund) nach Olsany  (Olschani ausgesprochen), wo wir mit Peters Familie einen Spaziergang gemacht haben. Neben einem „Waldbrand“ wegen weggeworfener Zigarette haben wir auch gleich noch einen Radtestag miterlebt, wo man sich Räder führender Hersteller ausleihen und testen konnte. Außerdem kamen wir in den Genuss, ausprobieren zu dürfen, wie man auf einer Slagline balanciert (= 10 Meter langer Spanngurt, von Baum zu Baum gespannt). Es ist verdammt schwer, auf so einem Ding das Gleichgewicht zu halten, besonders wenn man vorher tschechisches Bier getrunken hat ;) . Zum Abschluss des Tages haben wir uns den berühmten tschechischen Film „Dědictví aneb Kurvahošigutentag“ angesehen, der genau in dem Dorf gedreht wurde, in dem wir unterwegs waren.

Sonja:

Am Sonntag durften wir uns dann erstmal wieder körperlich ertüchtigen beim Holzmachen im Wald zusammen mit Petrs Familie, bevor wir uns am Badestrand von Brno erholen konnten mit anschließendem Grillen.

Die Nacht auf den ersten Mai (Walpurgisnacht) haben wir ganz nach der tschechischen Tradition am dörflichen Hexenscheiterhaufen verbracht, wo man sich, besonders zur Freude der Kinder, als Hexen verkleidet und Würstchen grillt und zu späterer Stunde den selbstgemachten Schnaps bei Lagerfeuerliedern vernichtet.

Wir konnten uns nur ganz schwer von unseren Gastgebern verabschieden. Es war eine sehr schöne Zeit hier. Wir werden alle sehr vermissen. Děkuji vám pěkně! Na shledanou!

Auf geht’s Richtung Bratislava an der slowakisch-österreichieschen Grenze entlang.

Olli - Nachtrag:

Auf dem Rückweg nach Österreich haben wir dann noch mit Iva’s Eltern einen kurzen Abstecher nach Slavkov (Austerlitz) gemacht und uns dort die Nachbildung von Versailles angeschaut. Beim Start aus Rousinov gings allerdings gleichmal ziemlich steil bergauf, und Sonja hat auf Grund der Hitze (25 Grad schon um 10 Uhr morgens) fast einen Hitzschlag bekommen, weil wir gleich mit Vollgas durchgestartet sind. Danach gings auf einer Bundesstraße immer auf und ab bei bis zu 38°C . Kurz vor der Grenze haben wir dann noch Wasser an einer Lagerhalle bekommen. Das hat ein bisschen nach alten Rohrleitungen geschmeckt war aber genießbar. An einem Waldrand haben wir schließlich unsere letzte Nacht auf tschechischem Boden verbracht.

 

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